Publikationen

Fachliche Inhalte zu Rechtsfragen des Managements

Um neueste Entwicklungen in der Rechtsprechung für unsere Beratungspraxis frühzeitig zu erfassen und zugleich den Austausch zwischen Praxis und Rechtswissenschaft aktiv zu unterstützen, veröffentlichen wir seit vielen Jahren regelmäßig Fachpublikationen zu unseren Schwerpunkten.

Aktuelle Fachaufsätze
Darlegungs- und Beweislast des Geschäftsführers in einer Organhaftungsklage

EWiR 2021, 711 f.: Der Bundesgerichtshof (Urt. v. 22.06.2021 – II ZR 140/20) hat entschieden, dass die GmbH/AG in einer Organhaftungsklage lediglich darzulegen und zu beweisen hat, dass und inwieweit ihr durch das Verhalten ihres Geschäftsleiters in dessen Pflichtenkreis ein Schaden entstanden ist. Der Geschäftsleiter muss darlegen und beweisen, dass er seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen ist, ihn kein Verschulden trifft oder der Schaden auch bei pflichtgemäßem Alternativverhalten eingetreten wäre. Als Nebenpflicht aus dem Anstellungsvertrag trifft den Geschäftsleiter eine Auskunfts- und Rechenschaftspflicht, die auch nach Abberufung und Vertragsbeendigung fortbesteht und deren Umfang sich nach dem Informationsbedürfnis der Gesellschaft im Einzelfall richtet.

Haftung des Geschäftsführers gegenüber Gläubigern der GmbH wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung

GmbH-StB 2021, 383 f.: Mit Urteil vom 27.07.2021 hat der Bundesgerichtshof (II ZR 164/20) entschieden, dass sich der Geschäftsführer einer GmbH bei vorsätzlicher Insolvenzverschleppung gegenüber Externen haftbar macht, die vor Insolvenzreife in Vertragsbeziehungen mit der GmbH getreten sind und durch einen gegen das unterdessen unerkannt insolvenzreife Unternehmen eingeleiteten Rechtsstreit oder durch ein gegen dieses eingeleitetes selbstständiges Beweisverfahren mit Kosten belastet werden, für die sie von der GmbH aufgrund der Insolvenz keinen Ersatz erlangen können. Eine solche Haftung kann ausscheiden, wenn aus Sicht des Geschäftsführers die Krise überwindbar und der Sanierungsversuch als lohnend und berechtigt anzusehen war.

Persönliche Haftung des Geschäftsführers für freiwillige Aufwendungen von Kunden der GmbH bei Insolvenzverschleppung

EWiR 2021, 297 f.: Das OLG Karlsruhe (Urt. v. 09.09.2020 – 6 U 109/19) bejaht im Fall einer Insolvenzverschleppung die persönliche Haftung des GmbH-Geschäftsführers für freiwillige Aufwendungen des Kunden der insolventen GmbH, die nach Verletzung der Insolvenzantragspflicht in dem Vertrauen auf die Solvenz und in der vernünftigen Erwartung gemacht werden, einen vor Insolvenzreife gegen die Insolvenzschuldnerin begründeten Anspruch durchzusetzen.

Zahlungsverbot: GmbH-Geschäftsführer kann sich nicht auf rechtmäßiges Alternativverhalten berufen

GmbH-StB 2020, 212 ff.: Der Bundesgerichtshof (BGH, Urt. v. 11.02.2020 – II ZR 427/18) bejaht eine Ersatzpflicht des Geschäftsführers gemäß der mit Blick auf die GmbH & Co. KG einschlägigen Regelung des § 130a Abs. 2 Satz 1 Fall 2 HGB. Die Einziehung einer Vorauszahlung auf ein debitorisches Konto führe zu einer Masseschmälerung und zwar unabhängig davon, ob die auf Vorauszahlung gerichtete Forderung der Gesellschaft zu Gunsten der Gläubiger hätte verwertet werden können.

Haftung des GmbH-Geschäftsführers nach Eintritt der Insolvenzreife

GmbH-StB 2020, 172 f.: Das OLG München (Urt. v. 25.7.2019 – 23 U 2916/17) bejaht einen Verstoß gegen das Zahlungsverbot nach § 64 S. 1 GmbHG einerseits hinsichtlich Überweisungen vom Firmenkonto und andererseits bezüglich Zahlungseingängen, die auf einem debitorischen Firmenkonto durch die Bank mit dem Sollsaldo verrechnet wurden. Denn eine „Zahlung“ liege auch darin, dass der Geschäftsführer die Einzahlung eines Dritten auf einem im Soll geführten Konto der Gesellschaft nicht verhindert. Im Gegensatz dazu scheide ein Schadensersatzanspruch der insolventen GmbH gegen ihren Geschäftsführer aus § 43 Abs. 2 GmbHG mit Blick auf die nach Insolvenzreife begründeten neuen Verbindlichkeiten aus. Der Insolvenzverwalter könne einen Neugläubigerschaden oder Insolvenzvertiefungsschaden wegen einer Belastung des GmbH-Vermögens mit neuen Verbindlichkeiten bzw. Neugläubigerforderungen nicht über § 43 Abs. 2 GmbHG als Gesellschaftsschaden geltend machen. 

Praxishandbuch des Restrukturierungsrechts

Lösungen und Pflichten in den 4 Phasen der Unternehmenskrise

Im mittlerweile vierzehnten Jahr erscheint das „Praxishandbuch des Restrukturierungsrechts“ nun in der 5. Auflage (2024). Darin beleuchten mehr als 50 Autorinnen und Autoren — geschätzte Anwaltskollegen aus namhaften Kanzleien und Hochschullehrer — die rechtlichen Aspekte von Restrukturierungen und Insolvenzen. Das Werk gliedert sich in vier Abschnitte: strategische Krise, operative Krise, Liquiditätskrise und Insolvenz. Die insgesamt 24 Kapitel mit insgesamt 1.286 Seiten decken ein umfassendes Themenspektrum von Working Capital Management und Debt Buy Backs über Debt Equity Swaps und Distressed M&A bis hin zu arbeitsrechtlichen Aspekten der Unternehmenskrise, Treuhandschaften sowie Details zum Insolvenzverfahren wie etwa Eigenverwaltungsverfahren, Massedarlehen und Konzerninsolvenz ab.

Manager Recht

Das Pflichtenprogramm des Geschäftsführers und Vorstands

Die zivil- und strafrechtlichen Risiken für Organmitglieder sind in den vergangenen Jahren gestiegen, da im Schadens- oder Insolvenzfall mehr als früher nach Verantwortlichen gesucht wird. Zudem hat branchenübergreifend die Regulierung zugenommen. Um Risiken zu reduzieren, sollten sich Manager deshalb mit ihren Pflichten befassen. Mit dem Buch „Manager Recht“ gelingt dies effizient und effektiv: geordnet nach typischen Praxissituationen des Geschäftslebens zeigt Dr. Rüdiger Theiselmann anhand von Gerichtsentscheidungen in journalistischer Form auf, was zu beachten ist. Dabei schildert er auch eigene Erfahrungen als Geschäftsführer und aus seiner anwaltlichen Beratungspraxis.

Governance International / Governance

Pflichten des Managements in
23 Ländern

Das Buch „Governance International“ als deutschsprachiges Werk und „Governance“ auf Englisch erläutert die rechtlichen Pflichten von Geschäftsführern und Vorständen in 23 Ländern. Strukturiert nach typischen Praxissituationen (z.B. M&A, Krise, Bilanzierung) werden von Anwaltskollegen namhafter Kanzleien aus aller Welt die fachlichen Inhalte in prägnanter und praxisorientierter Form dargestellt.

Corporate Finance Recht für Finanzmanager

Lösungen aus M&A, Kapitalmarkt und Finanzierung

Das Buch „Corporate Finance Recht für Finanzmanager“ zeigt für Finanzvorstände/CFOs, Leiter Finanzen und Banker auf, welche rechtlichen Aspekte hinsichtlich Kapitalmarkt, Finanzierung und M&A eine Rolle spielen. Dabei werden die jeweiligen Lösungen und Strukturen (u.a. M&A, Syndizierte Kredite, Anleihen, Schuldverschreibungen, Debt Equity/Debt Asset Swap) mit ihren rechtlichen Besonderheiten praxisorientiert dargestellt.